7 Dollar Taxi

Das Luzerner 7 Dollar Taxi spielt zwar nicht am Openair, sie erzählen uns aber von ihren nächsten Projekten und ihren Erfahrungen im Ausland.

7 Dollar Taxi waren die Eröffnungsband des Zürich Openairs. Eigentlich. In der Realität warteten alle auf die Freigabe des Geländes durch die Feuerpolizei, freudige Openairbegeisterte stauten sich vor dem Eingang und warteten auf Einlass. Die vier Taxifahrer wurden über das Verschieben des Konzertbeginns um eine Stunde informiert. Dann um zwei Stunden. Schliesslich wurde ihr Equipment wieder von der Bühne geräumt, um den Zeitplan einhalten zu können. „Wir sehen’s gelassen“, meint Frontsänger und Gitarrist Tizian von Arx, „und machen uns einen schönen Abend am Festival.“

Nach ihrem letzten Album „Come Figure It Out“ (2008) wurde es etwas ruhig um die Luzerner, die auch schon im Ausland als die Schweizer Indie-Newcomer gefeiert wurden. Diesen Sommer meldeten sie sich vor allem mit ihrer neuen Single „Looking Like You Need Some Sleep“ zurück, welches sie speziell für die Schweizer Jugendherbergen realisiert haben. „Ein fröhlich, süsser, lüpfiger Song“, so Tizian. Im Dezember werden die Fans ausserdem mit einer neuen Single belohnt und Anfang 2011 kommt endlich das langersehnte neue Album raus. „Auch wenn viele der Songs schon relativ alt sind – nur fünf darauf werden wirklich neu sein – stehen wir voll hinter dem Album. Wir haben uns stilistisch mehr gefunden und auch einige modernere Klänge einfliessen lassen.“

Und wie wirkt eine Schweizer Indie-Band im Ausland? „Wir dachten erst, es sei schädlich, sich als Indie-Band im Ausland als Schweizer zu outen“, erzählt Tizian. „Jetzt haben wir aber gemerkt, dass wir das ganze völlig falsch angegangen sind. Die ausländischen Medien spinnen auf die Schweizer Klischees. Bei einem Konzert in Hamburg haben wir es letztens deshalb das Publikum mit Ricola-Bonbons beworfen. Die fanden das toll! Oder in England – da haben wir durch unsere ‚swissness’ die Möglichkeit uns wenigstens einwenig von der Masse abzuheben.“

Interview + Text: Anna S. Wendel
Fotos: Tatjana Rüegsegger