Ob man will, oder nicht, Hole ist eng mit Leid und Leben der Frau Love verbunden. Bei stets wechselnden Besetzungen ist sie, bis auf den Bandnamen, die einzige Konstante. Es wäre leicht zu meinen, Hole wäre Courtney Love. Doch das wäre ungerecht.
Anfang 2010, 12 Jahre nach dem letzten regulären Album und acht Jahre nach der bisher ersten und letzten Hole-Bandauflösung steht Album Nummer fünf, „Nobody’s Daughter“ im Plattenregal. Mit dabei unter anderem die Bandneuzugänge Gitarrist Micko Larkin (Brite, mit 23 Jahren nicht viel älter als die Band selbst) und der Bassist Shawn Dailey. Viel hat sich in dieser Zeit nicht getan, Love hadert singend mit der Welt und die Welt hadert zurück. Ein Teufelskreis. Aus dem Riot-Girl der Neunziger ist die Rock-Mutter geworden, die wir schon immer haben wollten. Kein Grund sich zu fürchten.
Allerdings ist das Internet voll von Schlagzeilen über Miss Love. Wenn sie nicht gerade des Mordes an ihrem Ex-Mann Kurt Cobain bezichtigt wird, will sie den Kontakt zu ihrer Tochter wiederherstellen, für die sie letztes Jahr das Sorgerecht verloren hat. Sie schreibt ihr auf Twitter mütterliche Liebeserklärungen und beschimpft sie am nächsten Tag, sie habe ihr Leben ruiniert. Man berichtet, Courtney lebe seit einem Jahr in einem Hotel in Manhattan. Und kürzlich brach sie auch noch einen Streit mit Ex-Lover Billy Corgan (Smashing Pumpkins) vom Zaun, der zwar einige Songs für ihr neues Album „Nobody’s Daughter“ geschrieben hatte, ihr aber nicht erlaubte, diese auf der Platte zu veröffentlichen. Kein Wunder also wird die (theoretisch) seit 1989 bestehende Band hauptsächlich über ihre Frontsängerin wahrgenommen.
Zum Album „Nobody’s Daughter“ lässt sich zusammenfassend etwa so viel sagen: Die Platte aufzunehmen dauerte vom ersten Versuch 2006 bis zum Schluss fast fünf Jahre. Während dieser Zeit wechselte die Besetzung der Band unzählige Male, was natürlich einen grossen Rechtsstreit zwischen Courtney und Ex-Bandmitglied Eric Erlandson darüber entfachte, unter welchem Namen das neue Album erscheinen sollte. Love kommentierte dies auf Twitter mit: „Hole ist MEINE Band, MEIN Name, MEIN Markenzeichen.“